Kotwasser bei Pferden: Was ist es und was kann man dagegen tun?
Kotwasser ist eine Erkrankung, die bei Pferden zunehmend häufiger auftritt. Neben einem verschmutzten Schweif und schmutzigen Beinen ist sie auch für das Pferd unangenehm. Zwar ist Kotwasser keine lebensbedrohliche Erkrankung, jedoch kann sie für das Tier sehr belastend sein. In diesem Artikel besprechen wir, was Kotwasser ist, mögliche Ursachen, Managementanpassungen und unterstützende Ergänzungsfuttermittel.

Was ist Kotwasser?
Pferde, die unter Kotwasser leiden, scheiden vor, während oder nach dem Absetzen von Kot Wasser aus. Der Kot selbst ist dabei normal geformt, was bedeutet, dass es sich nicht um Durchfall handelt, bei dem die Konsistenz des Kots verändert ist. Da Kotwasser für das Pferd unangenehm ist, sollte unbedingt nach einer möglichen Ursache und Lösung gesucht werden. Leider ist die genaue Ursache für das Auftreten von Kotwasser bei Pferden bislang nicht vollständig geklärt.
Eine mögliche Ursache scheint eine Dysbiose der Darmflora zu sein (1). Die Darmflora besteht aus verschiedenen Mikroorganismen, wie Bakterien und Pilzen, die für die Verdauung von Ballaststoffen verantwortlich sind. Bei einer Dysbiose gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht, was die Darmfunktion beeinträchtigen und somit zur Entstehung von Kotwasser beitragen kann. Eine weitere mögliche Ursache ist eine Störung der Darmmotilität (der normalen Bewegung) des Dünndarms, wodurch weniger Wasser aus dem Nahrungsbrei aufgenommen wird (2). Im Dünndarm wird normalerweise Wasser aus dem Nahrungsbrei resorbiert, sodass sich geformter Kot bildet.
Mögliche Faktoren, die die Darmfunktion und die Darmflora beeinflussen und somit Kotwasser begünstigen können, sind: eine unausgewogene Fütterung, Sand im Verdauungstrakt, minderwertiges Raufutter, Stress, jahreszeitliche Veränderungen (und damit verbundene Futterwechsel) sowie Wurmbefall (2,3).
Managementanpassungen als Lösung
Da es verschiedene Ursachen geben kann und die Entstehung von Kotwasser nicht immer eindeutig ist, empfiehlt es sich, schrittweise verschiedene Managementmaßnahmen auszuprobieren, um die Ursache zu ermitteln. Plötzliche Veränderungen sollten jedoch vermieden werden, da sie sich negativ auf das Verdauungssystem auswirken können.
Zunächst sollte sichergestellt werden, dass die Grundration des Pferdes ausgewogen ist. Pferde benötigen täglich mindestens 1,5 % ihres Körpergewichts an Trockensubstanz. Durch hochwertiges Raufutter wird dieser tägliche Bedarf gedeckt. Das Raufutter sollte mit Kraftfutter ergänzt werden, um eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen zu gewährleisten.
Die Qualität des Raufutters scheint einen entscheidenden Einfluss auf das Auftreten von Kotwasser zu haben. Achte daher darauf, dass das Futter frei von Schimmel ist. Wenn dein Pferd Silage (Heulage) bekommt und unter Kotwasser leidet, kann es hilfreich sein, auf hochwertiges Heu umzusteigen. Heu hat einen höheren Trockensubstanzgehalt und schimmelt weniger leicht.
Neben der Qualität spielen auch die Verdaulichkeit und das Nährstoffprofil des Raufutters – insbesondere die Menge und Art der enthaltenen Fasern – eine Rolle (3). Bestimmte Faserarten können mehr Wasser aufnehmen, was bei Pferden mit einer Neigung zu Kotwasser vorteilhaft ist.
Forschungen haben außerdem gezeigt, dass Stress einen Einfluss auf die Darmfunktion und das Mikrobiom hat (4). Es ist daher wichtig, Stress so weit wie möglich zu vermeiden. Pferde, die häufig Stress erleben, können von zusätzlichem Magnesium profitieren, das ein entspanntes Verhalten unterstützt. Synovium Mgnium enthält zwei Magnesiumformen für eine optimale Aufnahme und Wirkung. Es fördert Gelassenheit und hilft, Stress zu reduzieren.
Ergänzungsfuttermittel zur Unterstützung
Bisher gibt es nur begrenzte wissenschaftliche Untersuchungen zu Kotwasser bei Pferden und möglichen unterstützenden Inhaltsstoffen. Es wurde jedoch gezeigt, dass Prä- und Probiotika einen positiven Einfluss auf die Darmgesundheit und die Darmflora des Pferdes haben können. Da Kotwasser wahrscheinlich auf einer gestörten Darmbalance beruht, kann die Gabe von Prä- und Probiotika unterstützend wirken.
Die am häufigsten verwendeten Formen von Präbiotika sind Inulin, Fructooligosaccharide (FOS), Mannanoligosaccharide (MOS) und Galactooligosaccharide (GOS). Auch Flohsamenschalen, die häufig zur Vorbeugung von Sandansammlungen im Darm eingesetzt werden, gehören zu den Präbiotika. Diese unverdaulichen Fasern unterstützen durch ihre präbiotische Wirkung die Zusammensetzung und Vielfalt der Darmflora. Synovium Sand-Oil enthält Flohsamenschalen in Kombination mit Omega-Ölen für eine optimale Wirkung. Dank der Pelletform ist das Produkt zudem leicht zu füttern.
Die am häufigsten verwendeten Probiotika sind Hefestämme von Saccharomyces cerevisiae, auch bekannt als Bierhefe. Probiotika bestehen aus Mikroorganismen, die zu einer gesunden und vielfältigen Darmflora beitragen. Synovium Immunomodulator enthält Bierhefe zur Unterstützung der Darmgesundheit und des Immunsystems des Pferdes. Durch den positiven Einfluss auf die Darmflora kann dieses Ergänzungsfuttermittel Pferde mit Kotwasser gezielt unterstützen.
Referenzen
1. Theelen M.J.P., Luthersson, N., Laustsen, L., Edwards, J.E., Kujawa, T.J., Smidt, H., van Doorn, D.A. (2019) Free Faecal Water: What do we know and can equine faecal microbiota transplantation be used to manage this issue? European Equine Health & Nutrition Congress, (9):36-43.
2. Kienzle, E., Zehnder, C., Pfister, K., Gerhards, H., Sauter-Louis, C., Harris, P. (2016) Field study on risk factors for free fecal water in pleasure horses. Journal of Equine Veterinary Science. 44:32-36.
3. Lindroth, K.M., Lindberg, J.E., Johansen, A., Müller, C.E. (2021) Feeding and Management of Horses with and without Free Faecal Liquid: A Case–Control Study. Animals, 11(10):1-14.
4. Destrez, A., Grimm, P., Cézilly, F., Julliand, V. (2015) Changes of the hindgut microbiota due to high-starch diet can be associated with behavioral stress response in horses. Physiology and Behavior. 149:159-164.